Nachhaltigkeit im Biohotel Steineggerhof
Was wir für unsere Natur tun
Wir sind klimaverantwortlich
Unser Motto: Vermeide, was zu vermeiden geht. Reduziere, was nicht zu vermeiden geht. Kompensiere, was nicht zu reduzieren geht. Egal, wie nachhaltig ein Betriebt auch organisiert ist, ein Restwert an CO2-Ausstoß bleibt immer bestehen. Durch die Unterstützung von anerkannten Klimaschutzprojekten können diese Emissionen kompensiert werden und somit erlangt man eine sogenannte „Klimaneutralität auf Grund von Kompensation durch Klimaschutzzertifikaten“.
2018: Erstellung Klimabilanz für 2017 mit terra institute. 56 t CO2 wurden verursacht und kompensiert („kommunales Wiederaufforsten in Nicaragua“ und „sauberes Trinkwasser in Uganda“). 5,3 kg pro Übernachtung.
2019: Erstellung Klimabilanz für 2018 mit Fokus Zukunft. 48 t CO2 wurden verursacht, 192 t CO2 kompensiert: Waldprojekt in Uruguay, Kompensation für 2 Jahre. 4,43 kg pro Übernachtung.
2021: Erstellung Klimabilanz für 2020 mit Fokus Zukunft. 31 t CO2 wurden verursacht, 124 t CO2 kompensiert: Waldprojekt in Uruguay, Kompensierung für 2 Jahre. 3,36 kg pro Übernachtung.
2023: Erstellung Klimabilanz für 2022 mit Fokus Zukunft. 51 t CO2 wurden verursacht, 102 t CO2 kompensiert: Projekt "Effiziente Kochöfen" in Sambia, Kompensierung für 2 Jahre. 2,38 kg pro Übernachtung.
(Ein konventionelles Hotel misst im Vergleich einen Ausstoß ungefähr 40 kg pro Übernachtung)
Gemeinwohl-Ökonomie – Wirtschaften zum Wohle aller
"Unser jetziges Wirtschaftssystem steht auf dem Kopf. Das Geld ist zum Selbst-Zweck geworden, statt ein Mittel zu sein für das, was wirklich zählt: ein gutes Leben für alle." - Christian Felber
Die Gemeinwohl-Ökonomie ist eine Wirtschaftsform, die die Umwelt und das Wohl der Menschen bei allen wirtschaftlichen Unternehmungen mitberücksichtigt. In die Bilanz fließen soziale und ökologische Aspekte wie zum Beispiel Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit, Transparenz und Mitentscheidung ein. Nicht Gewinnmaximierung, sondern soziale Gerechtigkeit und Ökologie stehen im Vordergrund. Aus einem „guten Leben für mich“ wird ein „gutes Leben für alle“.
Die Gemeinwohl-Bilanz ist das Hauptinstrument der Gemeinwohl-Ökonomie. Sie erlaubt es, die Qualität der Anwendung der 5 Werte zu bewerten. Das ist grundlegend für die Beziehung einer Organisation zu all ihren Interessengruppen. An unserem GWÖ-Bericht hat Sonja 2021-22 in Peer-Evaluation mit drei weiteren BIO HOTELS unter der Anleitung von GWÖ-Berater Armin Schmelzle erstellt.
GWÖ Testat
GWÖ Kurzbericht
Küche: back to the roots, plant power, cook the mountains & from nose to tail
Fertigprodukte, Knorr und Co. haben bei uns Kochtopfverbot! Täglich frisch gepflückt sorgen Kräuter aus unserem Permakultur-Garten für Geschmack und feine Aromen. Wir verarbeiten gesunde und frische Lebensmittel, die frei von chemischen Pestiziden und zu 100 % biologisch sind. Außerdem achten wir darauf, dass so viele Zutaten wie möglich aus Südtirol kommen: exotische Zutaten und Flugware wie Ananas, Avocado oder Cashewnüsse findet ihr bei uns nicht. Geschmackintensives Gemüse aus unserem Garten oder von Bio-Bauern aus Südtirol spielt die Hauptrolle beim Abendmenü: ihr werdet erstaunt sein, was Gemüse so drauf hat. 95 % unserer Gerichte sind rein pflanzlich: kein Verzicht, sondern purer Genuss. Fleisch gibt es nur alternativ bei der Hauptspeise. Und weil es nicht immer nur das Filet oder Entrecôte sein muss, werden Tiere bei uns im Ganzen gekauft, selbst zerlegt und komplett verwertet: so wird Lebensmittelverschwendung vermieden. Einmal wöchentlich veranstalten wir einen „Veggie Day“ und servieren abends ein rein veganes Menü.
Regionalität
65 % vom Obst und Gemüse beziehen wir aus Südtirol und wird frisch vom Biokistl zu uns geliefert. Der Rest stammt vorwiegend aus anderen italienischen Regionen und ein kleiner Teil aus Bayern. 95 % unserer Bioweine sind von Südtiroler Winzern, die anderern Weine sind von italienischen Partnerbetrieben der Biohotels. Von den Destillaten stammen 90 % aus Südtirol, die meisten davon sind von der Gutsbrennerei Walcher (Ausnahme: Whisky und „Mondino“). Kalb-, Truthahn- und Hühnerfleisch bekommen wir vom Biohof Oberwerkstatt in Eggen. 100 % der Eier sind ebenso aus Südtirol und 70 % der Milchprodukte auch (Rest aus Deutschland).
Wir würden liebend gerne mehr Produkte regional einkaufen, leider ist die Bio-Auswahl bei bestimmten Produkten in Südtirol noch sehr schwach. Einfache Schnittkäse-Sorten, Dauermilch, pflanzliche Milchprodukte oder Tafelweine in Literflaschen gibt es zum Beispiel (noch) nicht. Im Frühjahr müssen wir meist vermehrt auf Obst und Gemüse aus anderen italienischen Regionen oder Bayern zurückgreifen, da in Südtirol zu der Jahreszeit einfach noch zu wenig Auswahl zur Verfügung steht. Wir bleiben gespannt und hoffen, dass in Zukunft noch mehr regionale Bioprodukte angeboten, produziert und/oder angebaut werden!
Bar: regional und natürlich
Seit 2018 gibt es an der Bar ausschließlich Getränke ohne Farb- und Konservierungsstoffe und ohne künstlichen Zusatzstoffen. So wird die „Black Cola“ von NOW zum Beispiel aus Guarana-Früchten hergestellt. Viele Säfte werden von Oma Marianna und dem Küchenteam selbst gemacht, und die Spirituosen stammen zu 90 % aus Südtirol (Ausnahme: Whisky und „Mondino“). Die Weine kommen Großteiles aus Südtirol, wenige sind von italienischen Partnerbetrieben der Biohotels. Das Bio-Bier von Lammsbräu stammt aus Neumarkt (Deutschland), erfrischendes und naturtübes Helles aus Südtirol ist von AH-Bräu. Leckere Tonics und andere Softgetränke gibt es von Limestone aus Lana, Südtirol.
Trinkwasser
Vor einigen Jahren haben wir Mineral- und Naturwasserflaschen von der Bestellliste gestrichen und haben anstatt dessen eine Wasserfilteranlage und wiederverwendbare Wasserflaschen gekauft. Bestes Bergwasser vom Rosengarten wird gefiltert, biologisch gereinigt und damit von sämtlichen Trockenrückständen befreit. So vermeiden wir lange Transportwege und unnötigen Müll.
Tschüss Plastikflasche: für euren Aufenthalt bei uns braucht ihr nur eine wiederverwendbare Wasserflasche mitnehmen! Das Wasser vom Hahn in Südtirol ist von bester Qualität und kann ohne Bedenken getrunken werden. Vor einer Wanderung oder Biketour könnt ihr die Flaschen kostenlos bei uns auffüllen.
Heizen und Living Wall
Wir heizen mit Pellets aus Südtirol: unsere Pelletshersteller verarbeiten ausschließlich naturbelassenes Restholz von Nadelbäumen aus heimischen Wäldern weiter. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen (wie Öl und Gas, die als die Hauptursache für den Treibhauseffekt gelten) wird bei der Verbrennung von Pellets nur so viel CO² abgegeben, wie der Baum auch vorher aufgenommen hat. Somit ist das Heizen mit Pellets CO² neutral und natürlich.
2021 haben wir eine Green Wall bzw. eine Living Wall mit vielen verschiedenen Pflanzen gebaut. Diese dient als natürliche Klimaanlage und gleichzeitig als Isolierung: an der Fassade vermindert sie durch Beschattung und Verdunstung das Aufheizen der Mauer im Sommer und wirkt auch im Winter isolierend. Living walls wirken als natürliche Luftreinigungsanlage, reduzieren die
Schadstoffbelastung, binden Staub und wandeln CO² in Sauerstoff um. Ein großer Pluspunkt ist, dass Insekten neuer Lebensraum geboten wird.
Die darauffolgenden Jahre haben wir immer mehr unser Haus begrünt, um unser Haus noch mehr vor Wärme zu schützen: Weinreben, Marillenbäume, Kiwibäume, Feigenbäume und und und.!
Schwimmbad
Eine moderne Chlorozonanlage, bei der aus Salz Chlor hergestellt wird, sorgt in unserem Schwimmbad für hygienisch sauberes Wasser. Zur Desinfektion des Wassers werden nur Wirkstoffe verwendet, die auch in der Trinkwasserverordnung zugelassen sind: das Wasser ist somit besonders Haut- und augenfreundlich und hat keinen lästigen Chlorgeruch. Unsere Anlage hat einen sehr niedrigen Energiebedarf und arbeitet mit bis zu 75 % weniger Chemie.
Kosmetik
In den Zimmern findet ihr die Pflegeprodukte von miila mi, der Bio-Kosmetik-Linie der Biohotels. Miila mi verwöhnt eure Haut mit wertvollen, biologischen Inhaltsstoffen. Natürlich, vegan und tierversuchsfrei werden alle Produkte mit größter Sorgfalt und nach höchsten Qualitätsstandards in Österreich hergestellt. Kontrolliert wird die Kosmetiklinie von Austria Bio. Die Verpackung der Pflegeprodukte ist recyclebar und aus gepressten Zuckerrohrresten. Es gibt auch ein praktisches Nachfüllsystem, wodurch Müll eingespart wird.
Putzmittel & Wäscherei
Wasch- und Putzmittel kaufen wir beim Südtiroler Unternehmen HYGAN, mit dem wir bereits seit vielen Jahren zusammenarbeiten. In ihrer ECO-Linie finden wir alles, was wir für saubere Räume brauchen. Zertifiziert sind die Produkte mit dem EU-Ecolabel: das EU-Ecolabel legt für Reinigungsmittel strenge Grenzen fest, welche die Produkte in Bezug auf Gewässerbelastung, Dosierung, Abbaubarkeit der Rohstoffe, u. v. m. einhalten müssen.
In unserer hauseigenen Wäscherei wird die gesamte Wäsche gewaschen und gebügelt, die im Haus anfällt. Somit wird unnötiges Plastik vermieden (die meisten Wäschereien schweißen saubere Waren leider immer wieder in Plastik ein) und Lieferwege gespart.
Da in Hotels immer sehr viel Wäsche anfällt, wird bei uns nur gewaschen, wenn die Gäste uns durch auf den Boden liegende Handtüchern zeigen, dass sie dies wünschen. Aufgehängte Handtücher werden weiter verwendet. Bettwäsche wird nur bei langen Aufenthalten einmal gewechselt.
Müllvermeidung
Im gesamten Haus wird vor allem Plastik vermieden und Müll sorgfältig getrennt. So verwenden wir zum Beispiel nur in seltenen Fällen Klarsichtfolie und verwenden stattdessen Gastronorm-Bleche oder Teller zum Abdecken von Frühstücksplatten und Schüsseln. Trockene Produkte wie zum Beispiel Haselnüsse, Mehl, Zucker, Haferflocken, Rosinen usw. kaufen wir immer in Großpackungen zu 25 kg. Gerichte, die beim Abendmenü übrig bleiben werden in Gastronorm-Behälter ausbewahrt und am nächsten Tag beim gemeinsamen Mittagessen mit den Mitarbeitern gegessen. Sollte immer noch etwas übrig sein, dann nehmen unsere Mitarbeiter die Speisen mit nach Hause.
Leere Kaffeesäcke, Plastikdeckel von Milchkartonen, Korken und Klopapierrollen nimmt meist Servicemitarbeiterin Erika mit nach Hause um mit Kindern etwas daraus zu basteln.
Strom aus grüner Wasserkraft, Photovoltaik- und Solaranlage
Wir beziehen Strom aus erneuerbaren Energien: unser lokaler Stromanbieter Alperia versorgt uns mit 100 % grünem Strom aus Wasserkraft. Über 40 % des Storms produzieren wir mit unserer Photovoltaikanlage selbst und für warmes Wasser sorgt seit 1995 unsere thermische Solaranlage.
Elektromobilität
Für Gäste, die elektrisch anreisen haben wir eine Ladestation auf dem Parkplatz, um das Auto aufzuladen. Wir empfehlen unseren Gästen, ihr Auto wenn möglich tagsüber bei schönem Wetter aufzuladen: unsere Photovoltaikanlage versorgt uns mit Strom von der Sonne!
In unserem hauseigenen Verleih haben wir Ghost-eBikes, die sich unsere Gäste ausleihen können. Zugreisende können die eBikes an einem Tag kostenlos ausleihen.
Autofreier & entspannter Urlaub
Tschüss! zu langen Wartezeiten und Staus und Hallo! zu sorglosen und stressfreien An- und Abreisen: mit dem Zug kommt ihr problemlos nach Bozen und on dort aus fährt stündlich ein Bus direkt nach Steinegg! Ab der Bushaltestelle "Oberdorf" sind es nur noch 300 m bis zu uns. Die Busverbindungen im Eggental wurden in den letzten Jahren sehr verbessert und ausgebaut, sodass ihr ohne Auto problemlos von A nach B kommt. Bei der Anreise erhalten alle Gäste einen „Guest Pass Eggental“, mit dem alle Wanderbusse, sowie die öffentlichen Verkehrsmittel des Südtiroler Verkehrsverbundes kostenlos genutzt werden können. Zudem könnt ihr an einem Tag kostenlos eBikes ausleihen und an einem Tag unser Car Sharing eAuto.
Zimmer
Im Jahr 1995 haben Kurt und Sepp die Zimmer neu eingerichtet und alle neue Möbel aus Vollholz gemacht. Die Möbelstücke schauen auch heute noch wie neu aus und wir werden sie sicherlich noch viele Jahre lang behalten. 2019 hat Kurt in ein paar Zimmer einen Holzboden verlegt, ohne diesen zu verkleben, also ganz naturbelassen. Somit könnten wir das Holz nochmal verwenden und schließen den Kreislauf. 2023 wurden 4 weitere Zimmer und der Speisesaal mit Holzboden aus heimischen Kieferholz verlegt. 2024 wurden 7 weitere Zimmer mit heimischem Holzboden verlegt.
Belichtung
Im ganzen Haus verwenden wir sparsame LED-Lampen. Wo es möglich ist, verwenden wir Bewegunsgsmelder (z.B. Magazin, Bikeraum, Wellnessbereich, Gänge,...), damit Lampen nicht unnütz eingeschalten bleiben. Auf nächtliche Außenbeleuchtung verzichten wir komplett. Nachdem die Bar schließt, haben wir noch eine Leuchte direkt beim Hoteleingang, welche aber auch nur mit Bewegungsmelder funktioniert. Als Mitglied des Sternensdorfes Steinegg ist es uns sehr wichtig, auf Lichtverschmutzung zu achten und diese so gut wie möglich zu vermeiden.
Nachhaltigkeitslabel Südtirol - Level 3
Das Nachhaltigkeitslabel Südtirol basiert auf den Kriterien des Global Sustainable Tourism Council (GSTC), die entwickelt wurden, um ein einheitliches Verständnis von nachhaltigem Tourismus zu vermitteln. Diese Kriterien lassen sich in vier verschiedene Bereiche einteilen: Management, Sozio-Ökonomie, Kultur und Ökologie. Das Nachhaltigkeitslabel ermöglicht es Destinationen und Unterkunfts-/Gastronomiebetrieben ihr Engagement für nachhaltige Entwicklung für alle sichtbar zu machen. Weil Nachhaltigkeit ein langfristiger Weg ist, gibt es die drei Abstufungen des Labels, die durch ein Audit geprüft werden. Für jede Stufe gilt es verschiedene Kriterien zu erfüllen, wobei die dritte und höchste Stufe, der GSTC-Zertifizierung entspricht und somit international anerkannt wird.