Bereits 1995 haben wir unsere erste Solaranlage installiert und sind dem Zusammenschluss „Umweltsiegel Hotels Südtirol“ beigetreten – mit Fokus auf Müllvermeidung, konsequente Mülltrennung sowie biologisch abbaubare Reinigungs- und Waschmittel. Danach wurde es in Sachen Nachhaltigkeit zwar etwas ruhiger, doch ganz still stand es nie: 2008 kam unsere erste Photovoltaikanlage aufs Dach, 2014 tauschten wir die alte Solaranlage aus und stellten unsere Heizung auf Pellets um.

Zurück zur Natur – durch unsere Kinder
So richtig wachgerüttelt wurden wir, als unsere Kinder größer wurden. Sie hinterfragten vieles und gaben uns wertvolle Impulse. Unsere älteste Tochter – große Tierliebhaberin – zeigte uns Videos über Massentierhaltung und tierunwürdige Zustände, die uns tief berührten. Sohn Tommy lebt seit Jahren vegetarisch, Tochter Lisa sogar vegan. Sie beschäftigt sich intensiv mit natürlichen Alternativen zu herkömmlicher Kosmetik, meidet Mikroplastik, Plastikverpackung und synthetische Inhaltsstoffe – und stellt inzwischen viele Produkte wie Zahnpasta oder Seife selbst her. Aus Überzeugung und mit Liebe zur Natur.

Ein Wendepunkt: Mexiko 2018
Ein besonderer Anstoß kam im Januar 2018: Wir, Sonja und Kurt, reisten nach Mexiko – ein faszinierendes Land mit unglaublichem kulturellem und natürlichem Reichtum. Gleichzeitig waren wir erschüttert über die allgegenwärtige Umweltverschmutzung: Plastikmüll an Stränden, in Wäldern und Meeren. Diese Bilder ließen uns nicht mehr los.
Zurück in Südtirol begannen wir, genauer hinzuschauen – auch hier in unseren Wäldern und Bergen. Je mehr wir uns mit dem Thema beschäftigten, desto klarer wurde uns: So kann und darf es nicht weitergehen. Jeder trägt Verantwortung für den Zustand unserer Umwelt – und jeder kann etwas verändern.

Unser Weg zum Biohotel
2018 ließen wir unser Hotel erstmals klimabilanzieren und wurden als klimaneutraler Betrieb zertifiziert. Uns war dabei besonders wichtig, auch unser Team mitzunehmen – denn echte Veränderung gelingt nur gemeinsam. Im selben Jahr wurden wir Mitglied der BIO HOTELS, einer Hotelgruppe, die nicht nur mit dem Leitspruch „Alles andere macht die Welt auch nicht besser“ überzeugt, sondern auch mit konsequenter Umsetzung von Nachhaltigkeit im Alltag.

Biohotel-Sein ist eine Haltung
Bio bedeutet für uns mehr als nur 100 % zertifizierter Einkauf: Es ist eine Lebenseinstellung.
Bei der Biohotels-Jahreshauptversammlung 2018 in Fulda wurde schnell klar, dass wir hier am richtigen Ort sind: Es ging nicht nur um Bio-Lebensmittel, sondern auch um Themen wie Regionalität, Müllvermeidung, Tierwohl, ökologisches Bauen und CO₂-Reduktion. Eine engagierte Gemeinschaft, in der wir uns von Anfang an wohlgefühlt haben.

Was bedeutet „bio“ für unsere Gäste?
Viele unserer Gäste merken den Umstieg auf Bio gar nicht – und das ist gut so! Unsere Stammgäste vielleicht schon: Statt Coca-Cola gibt es bei uns Bio-Cola von NOW, statt Forst Bier das Bio-Bier von Lammsbräu. Und statt einer großen internationalen Auswahl, bieten wir eine feine Auswahl an Bioweinen – fast ausschließlich aus Südtirol.
Unsere Küche bleibt, was sie immer war: regional, saisonal, kreativ – und zu einem großen Teil vegan. Gemüse und Kräuter stammen, wo immer möglich, aus unserem Permakulturgarten. Hochwertiges Bio-Fleisch beziehen wir aus nächster Nähe: Kalb, Rind und Truthahn vom Biohof „Oberwerkstatt“ unserer Tochter Natalie, Hühnchen vom Öbersthof in Garn/Feldthurns. Schweinefleisch kommt aktuell noch aus Österreich.

Klimaverantwortlich handeln – seit 2018
Seit 2018 erfassen wir regelmäßig unseren CO₂-Fußabdruck und gleichen unsere Emissionen freiwillig mehrfach aus. Aus „klimaneutral“ wurde für uns „klimaverantwortlich“ – ein Begriff, der unsere Haltung besser beschreibt:

  • 2018: Klimabilanz für 2017 mit terra institute. 56 t CO₂ verursacht, vollständig kompensiert über Projekte in Nicaragua („kommunales Wiederaufforsten“) und Uganda („sauberes Trinkwasser“). Ø 5,3 kg CO₂ pro Übernachtung.
  • 2019: Klimabilanz für 2018 mit Fokus Zukunft. 48 t CO₂ verursacht, 192 t CO₂ kompensiert (Waldprojekt in Uruguay, Ausgleich für zwei Jahre). Ø 4,43 kg CO₂ pro Übernachtung.
  • 2021: Klimabilanz für 2020 mit Fokus Zukunft. 31 t CO₂ verursacht, 124 t CO₂ kompensiert (ebenfalls Uruguay, Ausgleich für zwei Jahre). Ø 3,36 kg CO₂ pro Übernachtung.
  • 2023: Klimabilanz für 2022 mit Fokus Zukunft. 51 t CO₂ verursacht, 102 t CO₂ kompensiert (Projekt „Effiziente Kochöfen“ in Sambia, Ausgleich für zwei Jahre). Ø 2,38 kg CO₂ pro Übernachtung.
  • 2024: Klimabilanz für 2023 mit Climate Partner. 47 t CO₂, Kompensierung folgt.
Zum Vergleich: Ein konventionelles Hotel verursacht im Schnitt rund 40 kg CO₂ pro Übernachtung.


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